Fossile Pflanzen

Als ich zwischen 10 und 14 Jahre alt war, lebte ich bei meinen Großeltern. Mein Großvater war ein Bergbauer, Jäger und erfahrener Bergsteiger. Er erzählte mir von einem abgelegenen Ort in den heimatlichen Bergen, wo er Abdrücke von Farnen in den Felsen gesehen hatte. Später suchte ich nach dieser Stelle und fand sie. Sie befand sich in einem ziemlich gefährlichen Abhang, aber sie vermittelte Einsicht in ein verlorenes Paradies: Es gab dort Fossilien von Farnen und Schachtelhalmen, die aus dem 300 Millionen Jahre zurück liegenden Karbonzeitalter stammten. In manchen Fällen spaltete ich das Gestein und sah ein Wunder von leuchtend grüner Vegetation in all ihren Einzelheiten. Einige Minuten später waren die Farben verblasst. Die fossilen Farne haben mein Interesse für die Natur katalysiert und sie faszinieren mich noch heute. Farne haben früh in der Evolution einen hohen Grad an Perfektion erreicht. Heute, nach so langer Zeit, sehen sie praktisch gleich aus. Was ist Zeit?

Wie gelang es ihnen, dem sonst zwischen den Arten so aggressiven Wettbewerb um Energie zu entkommen und eine nachhaltige Existenz zu entwickeln? Die Antwort dürfte einfach sein: Ihr Energieverbrauch beschränkt sich auf solare Energie, und die verfügbare Menge ist durch die Oberfläche der Pflanze begrenzt. Wäre dies eine mögliche Strategie für das langfristige Überleben der menschlichen Zivilisation? Quoten für den Energieverbrauch? Annularia, die Schachtelhalme, waren vor 300 Millionen Jahre große Bäume. Manchmal ist es einfacher zu überleben, wenn man bescheidener wird. Andererseits weiß man, dass mehr Energie, genau wie mehr Geld, Vielfältigkeit und Kreativität fördert. Wenn diese Energie auf nachhaltige Weise bereitgestellt wird, kann ein vernünftiger Kompromiss gefunden werden.