Energiebionik: bioanaloge Energiesysteme

Das Taubenschwänzchen Macroglossum stellatarum ist mit seinem Schwirrflug und seiner jährlichen Wanderroute von über 2000 km ein Wunderwerk der Energietechnologie und ein beispielhaftes Studienobjekt für die Energiebionik. Durch das Studieren und Imitieren von Technologie eröffnet die Biomimetik oder Bionik die Möglichkeit, von der Natur zu lernen.

Nachdem ich in Berkeley die erste auf Chlorophyll basierende Farbstoffsolarzelle als bionischen Prototyp vorgestellt (Ref. 10) und danach die Natur entlang des Panamerican Highway und in südamerikanischen Wildnisgebieten studiert hatte, schrieb ich das Buch „Wie das Leben leben lernte. Physikalische Technik in der Natur“.

Die Energiebionik, d.h. das Erlernen von Energietechnologie aus der Natur, war stets eine Richtschnur für meine Energieforschung. So fand ich heraus, warum die Natur so erfolgreich Cluster, also Gruppierungen von häufigen Übergangsmetallen wie Eisen, Mangan oder Kupfer für die Energiekatalyse nutzt. Ich erkannte auch, dass das Ziehen von Wasser in hohen Bäumen ein dynamisches Phänomen der Selbstorganisation darstellt, das durch solare Energie betrieben wird  (z.B. Ref. 88, 118, 157, 371, 417, 421, 425, 429).

Angeregt durch meine bionische Erfahrung mit Energiesystemen beschäftige ich mich auch mit den Herausforderungen der modernen Gesellschaft auf dem Gebiet der Energie (Buch Erde, wohin gehst Du? Solare Bionik-Strategie: Energie-Zukunft nach dem Vorbild der Natur und Publikation Ref. 434). Ich schlage vor, dass die Energieaktivitäten unserer Zivilisation wieder in die globale Energiestrategie der Natur integriert werden sollen.