Evolution: Wettbewerb um steigenden Energieverbrauch

Mein Bild zeigt den Mount Everest von der tibetischen Seite aus, wie ich ihn gesehen habe. Er sieht schön und unnahbar aus, erinnert aber auch an eine sich immer schneller und ehrgeiziger bewegende Welt. Es besteigen ihn nämlich bereits bis zu 230 Menschen an einem Tag.

Eine dynamische Energie prägt eine Zeitorientierung und kann die Selbstorganisation lebender Systeme auslösen, was in der gegenwärtigen Vorstellung von einer zeitneutralen Natur nicht offensichtlich ist. Selbstorganisierte lebende Systeme sind jedoch effizienter in der Energiegewinnung und im Energieverbrauch als einfachere anorganische Prozesse. Sie unterliegen einer Zielorientierung, die durch das System selbst vorgegeben ist. Dies gibt der Evolution im Gegensatz zur gängigen Auffassung eine Richtung vor: Diejenigen Spezies, die am effizientesten Energie verbrauchen und dabei zusätzlich Ordnung aufbauen, werden erfolgreich sein. Das funktioniert natürlich nur, solange sie in der Lage sind, ausreichend Energie zu sammeln. Ihr Programm ist eine maximale Entropieproduktion (die einen maximalen Energieumsatz erfordert) innerhalb der gegebenen Einschränkungen. Zweifellos ist der derzeitige Gewinner des Wettlaufes um Energie auf unserem Planeten der Mensch. Nachdem er von der Pflanzen- und Tierwelt durch die Landwirtschaft massiv Energie an sich gerissen und durch die Geologie den Boden ausgebeutet hat, wird er diesen Wettkampf durch die Globalisierung fortsetzen und sich weitere Energievorteile erstreiten.

Science-Fiction-Filme demonstrieren, wie energiereich unsere Zukunft vorstellbar ist, und durch den Umzug in „boomende“ Städte erleben die Menschen diesen Trend. Aber wenn die Gier nach Energie ein Teil der biologischen Evolution ist, wie können wir sie schließlich kontrollieren und die Industriegesellschaft letztlich vor einer Selbstzerstörung bewahren? Es ist der sich entwickelnde Geist mit seiner Zielorientierung, der sich mit diesem Problem auseinandersetzen muss, das vorausschauende Persönlichkeiten bereits erkannt haben.